Donnerstag, 13. November 2008

Die heiße Fußballküche

Tja Leute, heute geht et sich mal um den heißen Brei, äh Ball!

Willkommen in meiner kleinen, heißen Fußballküche! (c) Dario 2008
Wenn Sie die Rezepte nachkochen möchten schreiben Sie mich für 
ein paar zusätzliche Tipps gerne an.



Podolskohl mit Klöse

Die schlesische Küche ist geschmacklich immer ein Volltreffer und 
dieses Rezept ist einfach und gelingt immer!

Zutaten für das Diner zu zweit:

• 1 Packung Semmel(den-Ball-rein)Klose

• 1 frechen Podolskohl (sollte noch etwas grün hinter den Ohren sein, 
   dann sind sie am frechsten!)

• 1 ledriges Ei

• 2 Flaschen sprintstarken Wodka (nehmen Sie nicht den billigen 
   Dribbelfusel!)

• 500 gr Fußkäse (den 90 Minuten gelagerten)

• 1 Prise Kimme

• 1 Korn

• Salz und Pfeffer (ach, lassen sie das Salz ruhig weg! Es muss 
   nur ordentlich pfeffern!)



Schlagen Sie zunächst mit dem Leder-Ei mittig auf, stecken Sie das 
Gelb in die Tasche und geben Sie das runde Weiße frei. Schaffen 
Sie sich zunächst nötigen Arbeitsfreiraum, dann bringen Sie den 
Stadionherd zum kochen.
Wälzen Sie nun das Semmelmehl zu kleinen Portionen Klose und 
geben Sie diese in den siedent heißen Torraumtopf. Zunächst können 
wir das ganze abseits etwas köcheln lassen. Dadurch wird es 
würziger – das ist der Pfiff an der Sache!
Nun sollten wir den Podolskohl auf seine starke linke Seite legen 
und anschneiden und anschnibbeln. Der Profi nimmt hierzu gern 
auch wahlweise eine Bananenflanke, aber das sieht unser Rezept 
nur in Ausnahmefällen vor.
Entfernen Sie behutsam die fouligen Tritte aber vorsicht: nicht den 
Antritt entfernen! Haben Sie den nötigen Freiraum geschaffen 
erhöhen Sie etwas die Torraumtemperatur und geben Sie einen 
ordentlichen Schuss und Wodka hinzu. Je nach Geschmack weitere 
Schüsse zufügen. Das Ganze 45 Minuten ziehen lassen und dann 
kurz vom Herd nehmen. Nun den FußKäse nochmal anreiben und 
die Kimme wieder ordentlich qualmen lassen! Kurz anpfeifen!
Verühren Sie jetzt langsam Kimme und Korn und geben das 
Ei dazu.
Schöpfen Sie das Ei rasch mit einem Netz ab. Achten Sie darauf, 
das es zwischen den Stangen mit einer ordentlichen Prise Pfeffer 
einschlägt!
Vermengen Sie das Ganze nun kurz mit etwas Jubel und Trallala. 
Köcheln lassen. Wenn es aufkocht Netz parat halten und Ei 
gegebenenfalls abschöpfen! Nun nehmen Sie zuerst die Klose 
aus dem Schnellkochtopf. Wenn der Pfiff ertönt drehen sie die 
Temperatur etwas runter, aber Vorsicht: Der Podolskohl ist noch 
sehr heiß! Schrecken Sie ihn mit (dem Ei-)Gelb kurz ab - fertig!

Serviertipp:
Drapieren Sie den Podolskohl mit Klose auf einer euphorischen 
Fankurve oder einem Pressekonferenzteller.
Am besten schmeckt das Traditionsgericht aber aus einer 
Interviewschüssel mit kleinem frechen Fragensalat.

Guten Appetor!




R(h)einischer Callmund

Eine wahre Gaumenfreude ist das aus dem Rheinland stammende 
Gewicht, äh, Gericht auch bekannt als Reiner Callmund.

Zutaten für den ganz hungrigen Verein:

• 1.250 Liter Rum Krakeler (wahlweise auch Rum Nörgler, 
   Rum Meckerer oder Rum Palaverer)

• 200 kg Fritierfett (das in den kleinen Antidiätpackungen)

• 1 schöne dicke Managerschwarte (Fragen Sie den Metzger 
   Ihres Vertrauens nach einer gepöbelten Borstenfreien.)

• 1 scharfe Zunge

• 1 Laberschnitzel fürs Ohr (wahlweise auch 1 laberndes Schlitzohr 
   aber fußballbekloppt!)

• 2 Packungen Quatsch mit Soße

• 1 Rudi Völler (Völlert den runden Geschmack ab! Schwer zu 
   bekommen: "Es gibt nur den einen!")



Zunächst müssen Sie das Badewasser ablassen um den 
Rum-Krakeler einzufüllen. Reicht eine Badewanne nicht aus, 
fragen Sie Ihre Nachbarn, ob sie Ihnen aushelfen können. 
Haben sie einen Pool zur Hand können Sie auch diesen nehmen. 
Auf mittlerer Temperatur den Rum Palaverer leicht anheizen. 
Das Schnitzel in kleinen bekloppten Teilen auf dem Ohr verteilen.
1 Packung Quatsch mit Soße langsam mit Hilfe mehrerer 
Betonmischer einrühren und etwas Provokationsmehlschwitze 
einziehen lassen.
Jetzt die dicke Managerschwarte in Rage bringen und kurz 
aufkochen.
Das Fritierfett langsam erwärmen, dass es seinen Duft entfalten 
kann. Die scharfe Zunge nicht spalten aber roh und deftig 
dazugeben! Ein paar Minuten das ganze rumblubbern und labern 
lassen und die zweite Packung Quatsch von der Soße trennen. 
Wieder zusammenfügen und ab in den Hochofen mit dem 
ganzen Quatsch! Achtung: Ein normaler Backofen ist zu klein, 
denn nach und nach geht der Callmund jetzt auf!
Rechtzeitig wieder mit einem Kran aus dem Ofen heben bevor 
er platzt! Kurz abkühlen lassen bei geöffneten Fabrikfenstern und 
danach mit einem Gabelstapler auf einer Domplatte arrangieren 
und mit 1 Rudi Völler garnieren.

Serviervorschlag: 
Wählen Sie eine längsgestreifte LKW-Plane als Tischdecke - das 
macht schlank! 
Verteilen Sie Schutzbrillen unter Ihren Gästen wegen der Fettspritzer!

Lassen Sie es sich fett schmecken!




Abgetauchter Augenthaler

Wer hier eine Variante des Nürnberger Würstchens auf Eis gelegt 
vermutet liegt gar nicht so falsch: Bei diesem Gericht isst in erster 
Linie das "Auge" mit!

Zutaten für 11 Personen:

• 3 Kg Hühnerhälse (schön faltige!)

• 400 gr trockener Hummer (nicht zu verwechseln mit Humor! 
   Aber geht auch, falls gerade zur Hand!)

• 1 Flasche verkorkste Saison (rundet den bitteren 
   Nachgeschmack ab.)

• 1 ordentliches Pfund Bayernhass (Nehmen Sie den ehrgeizigen 
   Unbegründeten)

• 3 Packungen Eis (das dünne Rissige)

• 1 lockeren Tortenboden (Trainerboden geht auch, den lockeren, 
   (Erfolg-)losen)



Die Hühnerhälse lang ziehen und kurz kross anbraten bis die Falten 
schön herauskommen.
Gleich das Pfund Bayernhass dazugeben bis die Hälse anschwillen.
In einer vorgeglühten Stadion(back)form den lockeren Trainerboden 
einziehen und brüchig werden lassen.
Den trockenen Humor dazugeben und mit leeren Phrasen und 
unverständlicher Taktik belegen.
Nicht zu humorvoll belegen und den Rest abwinken. Das Ganze 
jetzt einfach anbrennen lassen und die komplette Flasche 
Verkorksten darauf gießen. Abschmecken und weiter auffüllen bis 
es ganz bitter wird. Noch nicht abkühlen lassen und gleich mit einem 
Schwung auf das vorgefertigte dünne Eis krachen.
Jetzt sollten Sie schnell den Trainerboden wegziehen und den 
ganzen Klumpen in der Versenkung abtauchen - fertig!

Serviervorschlag: 
Nehmen Sie tiefe Teller und füllen Sie ins Bodenlose ein. 
Taucht der Augenthaler aus der Versenkung wieder auf, 
neutralisieren Sie den bitteren Beigeschmack mit etwas 
Klowasser und ziehen Sie langanhaltend ab.

Na dann, Prust Mahlzeit!

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